Brandeinsätze in Bahntunneln – gewappnet für den Ernstfall

Das Bahnprojekt des Landkreises Calw „Hermann-Hesse-Bahn: Reaktivierung der Bahnstrecke Weil der Stadt – Calw“ wirft mittlerweile auch für die anliegenden Gemeinden und deren Feuerwehren seine Schatten voraus. In Weil der Stadt wird dies beispielsweise durch den Neubau einer Eisenbahnbrücke über die Bundesstraße 295 sichtbar.

Die für den Personenverkehr 1983 stillgelegte „württembergische Schwarzwaldbahn“ soll als „Hermann-Hesse-Bahn“ voraussichtlich im Jahr 2023 wieder in Betrieb genommen werden. Auf deren Streckenverlauf werden die bestehenden Bahntunnel, der „Hirsauer“- und der „Forsttunnel“ in Althengstett mit einer Länge von 698 Meter und 554 Meter sowie ein 498 Meter langer Neubautunnel zwischen Weil der Stadt und Ostelsheim die zuständigen Feuerwehren vor eine neue Herausforderung stellen.

Auch wenn das Einsatzszenario „Brandeinsatz in einem Bahntunnel“ im Verlauf der Hermann-Hesse-Bahn hoffentlich niemals eintreten wird, birgt es viele spezielle Gefahren: weite Anmarschwege, hohe Eindringtiefe in das Bauwerk, räumliche Enge, Nullsicht und nicht zuletzt, die bei einem Tunnelbrand herrschenden hohe Temperaturen sind nur ein Auszug von vielen Faktoren, die solch ein Szenario zu einem komplex zu bewältigenden machen. Um in Zukunft diesen Aufgaben gerecht zu werden, wurde durch den Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn und dem Landkreis Calw eine Delegation der zuständigen Feuerwehren zu einer dreitätigen Intensivausbildung an die International Fire Academy (IFA) entsandt. Insgesamt 24 Feuerwehrfrauen und -männer der Feuerwehren aus Weil der Stadt, Ostelsheim, Althengstett, Gechingen und Calw konnten hier das nötige Handwerk sowie die taktischen und strategischen Grundsätze zur Brandbekämpfung in Bahntunneln erlernen.

Die IFA sitzt in Balsthal, im Schweizer Kanton Solothurn und gilt als europaweit führendes Kompetenzzentrum für die Bewältigung von (Brand)Ereignissen in Tunneln. Die gasbefeuerte Übungstunnelanlage ist weltweit einzigartig und bietet somit eine sehr moderne und realistische Übungsumgebung.

Insgesamt 6 Feuerwehrangehörige der Freiwilligen Feuerwehr Weil der Stadt konnten mit den Wehren aus dem Landkreis Calw vom 15. April bis 17. April 2021 an dieser Ausbildung teilnehmen. In zahlreichen Einsatzübungen von bis zu 90 Minuten wurden hier unterschiedlichste Szenarien geübt und die nötige Taktik ausgebildet.

Das Ausbildungskonzept der IFA sieht eine komprimierte Theorie und viel Praxis vor; die Erfahrung sowie der Wissensstand der Instruktoren und die Wissbegierde der Teilnehmer ließen die Erwartungen und Ziele an diese Ausbildung übertreffen. Der Grundstein für eine Gemeinde- und Landkreisübergreifende Zusammenarbeit ist gelegt und nun heißt es das erlernte Wissen als Multiplikatoren in die jeweiligen Feuerwehren zu tragen.

An dieser Stelle ist noch ein großer Dank – vor allem an die Instruktoren der International Fire Academy aber auch allen Lehrgangsteilnehmer*innen auszusprechen. Die Anstrengungen der Ausbildung sind dank der hervorragenden Zusammenarbeit nicht der Rede wert und allen Teilnehmern wird diese Ausbildung sicherlich positiv in Erinnerung bleiben.

 

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Tatütata - der Feuerwehrkalender ist da!

Für 2020 hat die Feuerwehr Weil der Stadt erstmalig einen brandheißen Feuerwehrkalender gestaltet. Egal ob Werkstatt, Büro oder zu Hause: Der schöne und stilvolle Kalender kann überall gezeigt werden. Die unterschiedlichen Motive auf den Kalenderseiten und dem Deckblatt sind ein edler Hingucker.

Mit der Feuerwehr Weil der Stadt durch das Jahr 2020

Der Monatskalender mit 14 Seiten im Format DIN A3 mit Spiralbindung und Aufhänger kann bei der Stadt- und Tourist-Info am Marktplatz in Weil der Stadt oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zum Stückpreis von 5 Euro erworben werden.

 

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Spende an die Feuerwehrstiftung Gustav-Binder

Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Weil der Stadt Abteilung Merklingen fand während des großen Festwochenendes (31. Mai bis 02. Juni) am Sonntag ein ökumenischer Gottesdienst im Festzelt statt. Die Kollekte in Höhe von 521,92 Euro wurde an die Feuerwehrstiftung Gustav-Binder gespendet.

Aufgabe der Feuerwehrstiftung Gustav-Binder

Mit großem Bedauern sind leider immer wieder Feuerwehrangehörige zu beklagen, die im Einsatz ihr Leben verlieren. Auch schwere Verletzungen lassen sich trotz guter Schutzkleidung und hohem Ausbildungsstand nicht vermeiden. Bei solchen Schicksalsschlägen unterstützt die Feuerwehrstiftung Gustav-Binder als soziale Einrichtung mit mildtätigem Zweck betroffene Feuerwehrangehörige oder deren Hinterbliebene. Eine wichtige Einrichtung, die benötigt wird, wenn staatliche Absicherungssysteme nicht mehr greifen.

Chronik der Feuerwehrstiftung Gustav-Binder

1930 gründete der württembergische Feuerwehrverband anlässlich des 17. württembergischen Landesfeuerwehrtages in Heilbronn die Gustav-Binder-Stiftung. Ausgestattet mit 10.000 RM wurde sie nach dem damaligen Verbandsvorsitzenden Gustav Binder, Kommandant der Feuerwehr Heilbronn benannt. Die Zinsen der Stiftung sollten zugunsten Not leidender Feuerwehrkameraden verwendet werden.

1952 konnte die Delegiertenversammlung des Landesverbandes der Feuerwehren in Württemberg und Hohenzollern die 1938 aufgelöste Stiftung wieder ins Leben rufen und mit einem Kapital von 16.436 DM ausstatten. Durch Spenden und Zinserträge steigerte sich das Kapital bis Ende 1983 auf 80.000 DM.

Bei der Verbandsversammlung 1982 in Heidelberg und des 5. Landesfeuerwehrtages 1983 in Plochingen war es der Wunsch aller Feuerwehren des Landes, die Gustav-Binder-Stiftung, die bis zu diesem Zeitpunkt nur das Gebiet des früheren Landes Württemberg umfasste, auf ganz Baden-Württemberg und alle Feuerwehrbereiche zu erweitern. Durch die Erweiterung konnte das Stiftungskapital weiter anwachsen. Seit 1963 wurden über 350.000 EUR an die Gustav-Binder-Stiftung gespendet. Im gleichen Zeitraum wurden durch die Stiftung über 200 betroffene Familien finanziell unterstützt.

Bei der Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes 2005 in Aalen beschlossen die Delegierten einen neuen Stiftungsnamen. Seit 2006 heißt die Stiftung nun „Feuerwehrstiftung Gustav-Binder“.

 

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Fehlerfreies Löschen auf Zeit

38 Gruppen aus vier Landkreisen absolvierten am 29. Juni im Weil der Städter Stadtteil Merklingen die Abnahme zum Feuerwehr-Leistungsabzeichen Baden-Württemberg.

Vor einer Scheune ist Sperrmüll in Brand geraten. Der Brand droht durch ein offen stehendes Fenster auf das angrenzende Wohnhaus überzugreifen. Eine Person macht sich auf dem Balkon im ersten Obergeschoss des Wohnhauses bemerkbar und ruft um Hilfe. Ein mit neun Floriansjüngern besetztes Löschfahrzeug der Feuerwehr rückt an. Was zunächst dramatisch klingt, ist zum Glück lediglich ein Übungsszenario für das Feuerwehr-Leistungsabzeichen Baden-Württemberg. Dieses kann in den drei Stufen Bronze, Silber und Gold erworben werden. Für jede Stufe muss jeweils eine, dem Einsatzgeschehen nachempfundene, Übung, in einer genau definierten Abfolge und innerhalb von festgelegten Zeiten, durchgeführt werden. Fünf Schiedsrichter achten darauf ob alle Handgriffe korrekt ausgeführt und die Zeiten nicht überschritten werden. Es werden Genauigkeit und Schnelligkeit bewertet und für jeden Fehler Strafpunkte verteilt.

Das Leistungsabzeichen ist bei den Feuerwehren in Baden-Württemberg ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung und soll durch intensives Training dazu beitragen, die notwendige Sicherheit im Einsatz zu erlangen. Vor der Übung stehen nur die Positionen des Gruppenführers, der die Arbeit der neunköpfigen Gruppe koordiniert, und des Maschinisten fest, der das Fahrzeug fährt und bedient. Alle anderen Positionen werden erst kurz vor der Abnahme ausgelost. Dadurch muss jeder Teilnehmer die übrigen Aufgaben beherrschen. Damit dies reibungslos klappt, ist ein monatelanges intensives Training notwendig. "Durch das Üben beherrscht man die Abläufe und lernt auch das Fahrzeug und die Gerätschaften sehr gut kennen", erläutert der Böblinger Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Markus Priesching. Außerdem werden durch die Vorbereitungen auf das Leistungsabzeichen auch die Kameradschaft und der Zusammenhalt gefördert, was gerade im Einsatzfall unverzichtbar sei.

Anforderungen für das Leistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold

Die Anforderung für das Leistungsabzeichen in Bronze ist der Aufbau eines Löscheinsatzes einschließlich der Rettung einer Person über tragbare Leiter. 27 Gruppen konnten dieses Abzeichen erwerben. Aus dem Landkreis Böblingen waren Mannschaften aus Böblingen/Sindelfingen, Aidlingen/Grafenau und die unter "Schönbuchlichtung" zusammengefassten Feuerwehrangehörigen mehrerer Wehren sowie Teams aus Magstadt, Holzgerlingen, Leonberg, Renningen, Weil im Schönbuch, Weissach und des Gastgebers Weil der Stadt erfolgreich.

Das Leistungsabzeichen in Silber setzt sich aus zwei Übungsteilen zusammen: Dem Löscheinsatz sowie einem technischem Hilfeleistungseinsatz einschließlich der Rettung einer Person und Erste Hilfe. Neun Gruppen konnten dieses Abzeichen bestehen. Aus dem Landkreis Böblingen waren die Mannschaften aus Ehningen/Gärtringen, Bondorf/Gäufelden und Leonberg erfolgreich.

Für das Leistungsabzeichen in Gold muss neben dem Löscheinsatz einschließlich der Rettung einer Person über tragbare Leiter sowie einem technischem Hilfeleistungseinsatz einschließlich der Rettung einer Person und Erste Hilfe zudem durch eine schriftliche Prüfung das notwendige Feuerwehr-Fachwissen nachgewiesen werden. Zwei Gruppen waren dafür in Merklingen angetreten. Aus dem Landkreis Böblingen konnte sich die Mannschaft aus Sindelfingen-Maichingen über das goldene Abzeichen freuen.

Auch die Gruppen aus den benachbarten Landkreisen Esslingen, Ludwigsburg und dem Enzkreis konnten bei der Veranstaltung rund um das Feuerwehrhaus im Merklinger Industriegebiet ihre Abnahmen für Bronze, Silber und Gold jeweils erfolgreich absolvieren.

Feierlich konnten die erfolgreichen Gruppen dann das Leistungsabzeichen in Empfang nehmen. Jedes übergebene Abzeichen wurde dabei von den Gruppen bejubelt. Die Vorbereitungen der Teams und der gastgebenden Wehr hatten sich gelohnt, das attestierte Kreisbrandmeister Guido Plischek in seiner Ansprache. Er dankte den teilnehmenden Wehren für ihren Einsatz und das tolle Event, das dank ihrer Teilnahme in Merklingen stattfinden konnte.

 

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